The Beach @am Arsch der Welt

Todos bien – Alles Gut! Ich habs geschafft! Ich hab den Arsch der Welt gefunden!

Der Typ vom Hostel hat mich natürlich weder abgeholt noch sich gekümmert dass ich abgeholt werde… Ich tu mir ja manchmal schwer meine Erfahrungen zu schildern weil ich, gerade als Österreicher, nicht rassistisch sein will. Rassistisch wäre es aber, eine Gruppe aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit anders zu behandeln… Hier sind ethnische Afrikaner… Und ich fühle mich garnicht willkommen. Nicht im Quartier, wo dem Gastgeber offensichtlich egal ist ob ich komme, und nicht im Dorf am Strand: No espanol? No entiende! Du sprichst nicht spanisch? Dann will ich dich nicht verstehen! Nicht wie östlich von den Bergen (Cali) oder nördlich der Sahara (Maghreb) Wo die Menschen übergehen vor Gastfreundschaft und Kommunikationswillen… Leider…

Also ich lege meine Sachen im Zimmer ab, sperre von Außen zu, und sage den Quartiergeben dass ich unzufrieden bin. Aus der Gestik entnehme ich ein “Du kannst ja schauen ob du was besseres findest”. Besser vielleicht nicht, aber wesentlich billiger, mit besserem Ausblick und direkt am Strand. 20 Minuten später bin ich zurück und hole meine Sachen. Dann erkunde ich die Gegend. Infrastrukturtechnisch gibt es hier nichts! Die Shops hier haben Reis (Gottseidank, es ist ultrafeucht hier und ich brauche den Reis um meine Technik trocken zu halten), Wasser und Schokolade (sauteuer). Gasthäuser die den Namen verdienen gibt es nicht, in der “Pizzeria” kann ich Pizza “für morgen” bestellen.

So weit so gut. Nach Stunden langem herumlatschen Strandauf und Strandab inklusive veritablem Sonnenbrand finde ich direkt hinter dem Quartier, auf der Rückseite von dem Hügel vor dem das Quartier ist ein Schild mit einer verwunschenen Treppe die auf den Hügel führt. Von oben höre ich leise klassische Musik die mich buchstäblich die Treppe hinauf saugt! (Wenn man laut genug aufdreht bekommt man eine Idee von der Mischung Meeresrauschen und Musik)

Der Rest ist Verhandlungssache – sie wollen 125.000 (Ca 30 Euro) pro Nacht. Weit über meinem Budget, bisher habe ich nie über 50.000 (ca. 11 Euro) gezahlt (unten am Strand 35.000)… aber für diesen Platz der meine Träumen entsprungen scheint… mach ich ausnahmsweise eine Ausnahme! Ich will 120 für 5 Nächte zahlen und bekomme das Zimmer. Am nächsten Tag erfahre ich, dass die Besitzerin die Volunteers (u.a. Luca aus Italien der kein Englisch oder Deutsch spricht und Carlos aus Kolumbien der perfektes Englisch spricht und meine einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist) beauftragt hat Fotos für die Internetwerbung zu machen. Vielleicht geht sich ja da ein Deal aus…

Heute schlaf ich billig am Strand und ab Morgen standesgemäß am Thron des Strandes! Aber vorher ab an den Strand zum Sonnenuntergang fotografieren:

Ich schlafe lang und packe nach dem aufwachen schnell meine Sachen und ziehe um. Die internationale Truppe empfängt mich herzlichst und ich freue mich da zu sein. Nach einer Dusche bei der ich auf meinen Klamotten stampfend diese gleich mitwasche fühle ich mich wieder wie ein Mensch! Am Abend gehen wir noch Leuchtplankton in einer nahen Flussmündung anschauen (das man leider nicht fotografieren kann) aber immerhin finde ich einen vielversprechenden Angelplatz für morgen – die Mündung scheint voller Fische zu sein! Am Heimweg gibt’s noch ein Froschfoto. Ich beschließe morgen in den Nachbarort zu gehen der wohl nur “sehr gefährlich” ist weil dort alles billiger und besser Verfügbar ist…